Im Sonnenlicht glitzert die Weitsprunggrube in Dresden, während Malaika Mihambo ihre Konzentration sammelt. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin kam beim gut besetzten Meeting nicht wie erhofft in Schwung. Fünf ungültige Versuche prägten ihren Wettkampf, der mit einem zweiten Platz endete.
Die 30-jährige Ausnahmeathletin musste sich mit 6,64 Metern zufriedengeben. Nur ein gültiger Sprung im gesamten Wettkampf – das ist ungewöhnlich für die sonst so konstante Weitspringerin. Den Sieg sicherte sich die Spanierin Fatima Diame mit 6,66 Metern. Mihambo wirkte nachdenklich: «Technisch war heute vieles dabei, aber die Feinabstimmung hat gefehlt. Das gehört zum Prozess dazu.»
Trotz des durchwachsenen Auftritts bleibt Mihambo gelassen. Die Weltjahresbestleistung von 7,02 Metern, die sie im Februar in Düsseldorf aufstellte, zeigt ihr Potenzial. Die Formkurve ist kein Grund zur Sorge. «Manchmal braucht es solche Wettkämpfe, um wieder die richtige Balance zu finden», erklärt Bundestrainer Uli Knapp. Bei Mihambos Übertreten ging es teilweise um Millimeter – ein Indiz für gute Grundschnelligkeit.
Zwischen Wettkampfstress und Medienrummel bleibt Mihambo bemerkenswert ruhig. Die Saison ist noch jung, die wichtigen Höhepunkte kommen erst. Während ich sie beobachte, erkenne ich die mentale Stärke, die sie auszeichnet. In dieser Gelassenheit liegt vielleicht ihr größtes Talent – die Fähigkeit, aus Rückschlägen zu lernen und stärker zurückzukommen.