Die Stimmung beim Nakba-Gedenktag in Berlin-Kreuzberg eskalierte gestern Nachmittag. Rund 2.500 Menschen versammelten sich am Hermannplatz, um der palästinensischen Vertreibung zu gedenken. Die Polizei meldete mehrere gewaltsame Zwischenfälle und einen verletzten Beamten, der ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Die Demonstration begann gegen 14 Uhr zunächst friedlich. «Wir wollten ein Zeichen für die palästinensische Bevölkerung setzen», erklärte Ahmed Mahmoud, einer der Organisatoren. Doch im Verlauf der Veranstaltung kam es zu Tumulten. Einige Teilnehmer zündeten Pyrotechnik, skandierten verbotene Parolen und widersetzten sich polizeilichen Anweisungen. Die Einsatzkräfte griffen mehrfach ein, als Demonstranten versuchten, die genehmigte Route zu verlassen.
Die Berliner Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Wie ich selbst beobachten konnte, standen die Beamten besonders am Kottbusser Tor unter erheblichem Druck. Die Stimmung im Kiez wirkte angespannt. Nach Behördenangaben wurden mehrere Personen vorübergehend festgenommen, die Ermittlungen laufen noch.
Die jährlichen Nakba-Demonstrationen bleiben ein sensibler Punkt im Berliner Veranstaltungskalender. Sie spiegeln die tiefe Spaltung wider, die der Nahostkonflikt auch in unserer Stadt verursacht. Für kommendes Wochenende sind weitere Kundgebungen angekündigt. Die Sicherheitsbehörden bereiten sich auf einen erneuten Großeinsatz vor.