Sperrung der Norderelbbrücke bedroht Hamburgs Verkehrsnetz
Die Norderelbbrücke könnte bald für den Verkehr gesperrt werden. Eine aktuelle Untersuchung der Hamburger Verkehrsbehörde ergab alarmierende Schäden an der wichtigen Elbquerung. Täglich nutzen über 70.000 Fahrzeuge diese Verbindung im Verlauf der A1 zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg-Moorfleet.
Die 1962 erbaute Brücke zeigt erhebliche Verschleißerscheinungen. Experten fanden Risse in tragenden Elementen und fortgeschrittene Korrosion an mehreren Stahlträgern. «Eine Vollsperrung wäre verkehrstechnisch eine Katastrophe für die gesamte Metropolregion», warnt Verkehrssenator Anjes Tjarks. Die Alternativrouten über den Elbtunnel oder die Elbbrücken sind bereits jetzt häufig überlastet.
Eine temporäre Sperrung würde nicht nur den Pendlerverkehr, sondern auch Hamburgs Wirtschaft empfindlich treffen. Die Hafenlogistik rechnet mit erheblichen Verzögerungen. Als Hamburger weiß ich, dass schon kleinere Störungen auf der A1 zu kilometerlangen Staus führen können. Der HVV plant bereits zusätzliche Fährverbindungen als Entlastung.
Die Verkehrsbehörde arbeitet unter Hochdruck an Lösungen. Eine Komplettsanierung könnte bis zu drei Jahre dauern. Bis Ende des Monats soll eine Entscheidung fallen, ob eine Teil- oder Vollsperrung notwendig wird. Die Situation erinnert schmerzlich daran, wie anfällig unsere alternde Verkehrsinfrastruktur geworden ist.