Article – Der Wahlsonntag in Nordrhein-Westfalen liegt hinter uns. Mit jedem Stimmzettel in der Urne formte sich gestern das neue politische Bild unserer Kommunen. Die Wahllokale schlossen um 18 Uhr, doch erst spät in der Nacht zeichneten sich klare Trends ab.
Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen. Nach Angaben des WDR lag sie bei etwa 52 Prozent – ein kleines Plus gegenüber 2020. In den Großstädten zeigten sich interessante Entwicklungen: In Köln konnte Henriette Reker ihre Position als Oberbürgermeisterin verteidigen. Die parteilose Politikerin erhielt erneut das Vertrauen der Wählerschaft.
Auffällig war das Abschneiden der AfD, die in vielen Kommunen zulegen konnte. Gleichzeitig verzeichneten die Grünen Verluste in ihren bisherigen Hochburgen. «Diese Kommunalwahl ist ein Stimmungsbarometer für die Landespolitik«, erklärte der Politikwissenschaftler Klaus Schubert von der Universität Münster. «Die Bürger nutzen lokale Wahlen zunehmend, um überregionale Unzufriedenheit auszudrücken.»
Ich selbst stand gestern in einer Schlange vor dem Wahllokal in Düsseldorf. Neben mir zwei ältere Damen, die lebhaft über die Kandidaten diskutierten. Ein Moment, der mich an die Bedeutung des demokratischen Prozesses erinnerte.
Die Ergebnisse der Kommunalwahl spiegeln wider, was viele Menschen in NRW bewegt: Wohnungsnot, Verkehrsprobleme und Integration. Sie zeigen ein vielschichtiges Meinungsbild. In den kommenden Wochen werden wir sehen, wie sich die neuen Mehrheiten auf die Kommunalpolitik auswirken werden.