Ein kalter Februarmorgen, und vor mir die lange Schlange aufgeregter Menschen vor dem Kölner Casting-Studio. Der Grund? Die Erfolgsserie Die Tribute von Panem sucht für ihren neuesten Film ganze 4000 Komparsen in Köln und Duisburg.
Die Filmcrew der beliebten Dystopie-Reihe hat für die Dreharbeiten des Prequels The Ballad of Songbirds and Snakes NRW als Kulisse auserkoren. Gefilmt wird voraussichtlich zwischen Mai und Juli dieses Jahres. Gesucht werden Menschen jeden Alters und jeder Herkunft – vom Teenager bis zum Rentner. «Wir wollen authentische Gesichter, die die Vielfalt unserer Geschichte widerspiegeln», erklärt Casting-Direktorin Sabine Schwedhelm. Besonders begehrt: Menschen mit besonderen Fähigkeiten wie Akrobatik oder Kampfsport.
Bei meinem Besuch treffe ich die 19-jährige Lisa, die extra aus Bonn angereist ist. «Ich bin mit den Büchern aufgewachsen», strahlt sie. «Teil dieser Welt zu sein, wäre ein Traum.» Neben ihr wartet ein älterer Herr mit Vollbart, der perfekt in die raue Panem-Welt passen würde.
Die Bezahlung für Komparsen liegt bei etwa 100 Euro pro Drehtag – doch das scheint nebensächlich. Was zählt, ist die Chance auf einen kurzen Moment Filmgeschichte. Wer mitmachen will, kann sich über die Internetseite der Casting-Agentur bewerben.
Während ich die hoffnungsvollen Gesichter betrachte, denke ich: Vielleicht liegt der Reiz nicht im Ruhm, sondern im Blick hinter die Kulissen dieser faszinierenden Kunstform. In einer Zeit digitaler Effekte bleibt der Mensch das wahre Herz jeder Geschichte.