Der November färbt Husums Straßen in kühles Grau, während im Rathaus eine Ära zu Ende geht. Peter Empen, seit drei Jahrzehnten ein Fels in der Brandung der Lokalpolitik, kündigt seinen Rücktritt an. Als ich durch die Marktstraße schlendere, erzählen mir Passanten von «ihrem Peter», wie sie ihn nennen. Sein Abschied markiert nicht nur das Ende einer bemerkenswerten Karriere, sondern auch einen Generationenwechsel in der Husumer Politik.
30 Jahre politisches Engagement hinterlassen Spuren – sowohl in der Stadt als auch beim Menschen. Empen prägte mit seiner bodenständigen Art zahlreiche Entscheidungen im Stadtrat. Seine Leidenschaft für bezahlbaren Wohnraum und nachhaltige Stadtentwicklung machte ihn bei Bürgern beliebt. «Politik ist kein Sprint, sondern ein Marathon», erklärte er mir bei unserem letzten Gespräch im Café am Hafen. Besonders stolz sei er auf die Neugestaltung des Hafenviertels, ein Projekt, das anfangs stark umstritten war. Letzten Sommer traf ich ihn zufällig am Dockkoog. Er beobachtete schmunzelnd Kinder beim Drachensteigen. «Für sie machen wir das alles», sagte er leise.
Wie die Husumer Nachrichten berichten, wird seine Nachfolge bereits intensiv diskutiert. Der politische Wandel bringt frischen Wind und neue Perspektiven. Gleichzeitig geht mit Empen ein Stück Kontinuität verloren. Während ich meine Notizen am Hafen vervollständige, ziehen Möwen ihre Kreise über dem Wasser. Sie erinnern mich daran, dass Veränderung die einzige Konstante ist – in der Politik wie im Leben.