Die Hamburger Trabrennbahn verwandelte sich am Wochenende in eine Pilgerstätte für Indie-Pop-Fans. Rund 15.000 Menschen feierten die Band Provinz bei ihrem bislang größten Konzert in der Hansestadt. Die Temperaturen waren sommerlich, die Stimmung ausgelassen, und die Schlangen vor den Getränkeständen entsprechend lang.
«Wir hätten nie gedacht, dass wir mal vor so vielen Menschen in Hamburg spielen dürfen», sagte Frontmann Vincent Waizenegger sichtlich bewegt auf der Bühne. Die vier Musiker aus dem Raum Stuttgart haben in nur wenigen Jahren den Sprung vom Geheimtipp zum Chartstürmer geschafft. Ihr unverkennbarer Sound zwischen melancholischen Texten und tanzbaren Melodien kam beim Hamburger Publikum bestens an. Besonders die Hits «Verlier mich» und «Wenn die Party vorbei ist» sorgten für Gänsehautmomente.
Als langjährige Konzertbesucherin der Trabrennbahn muss ich sagen: Selten habe ich ein so diverses Publikum gesehen. Vom Teenager bis zum Mittfünfziger waren alle Altersgruppen vertreten. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf. Auch das neue Pfandbechersystem funktionierte reibungslos.
Die Band verabschiedete sich nach zwei Stunden und sechs Zugaben von ihren Hamburger Fans. Für viele Besucher war klar: Provinz ist längst keine Provinz mehr, sondern in der ersten Liga der deutschen Popmusik angekommen. Das nächste Konzert in Hamburg soll laut Veranstalter nicht lange auf sich warten lassen.