Die Dramaturgie des Fußballs schreibt manchmal die packendsten Geschichten in den letzten Spielminuten. Im Ludwigsparkstadion erlebten 8.214 Zuschauer gestern Abend genau solch einen Moment, als Calogero Rizzuto in der 86. Minute den 2:1-Siegtreffer für den 1. FC Saarbrücken gegen Borussia Dortmund II erzielte. Die Saarländer kletterten durch den späten Erfolg auf den achten Tabellenplatz der 3. Liga.
Das Spiel begann vielversprechend für die Gastgeber. Bereits in der 5. Minute brachte Amine Naifi die Saarbrücker in Führung. Der 21-jährige Mittelfeldspieler nutzte eine Unachtsamkeit in der BVB-Abwehr eiskalt aus. Die jungen Dortmunder zeigten sich jedoch unbeeindruckt. Nach einer halben Stunde gelang Franz Roggow der verdiente Ausgleich. «Wir haben nach dem frühen Rückstand Charakter gezeigt», betonte BVB-Coach Jan Zimmermann nach der Partie.
Die zweite Hälfte entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams suchten die Entscheidung. Besonders im Mittelfeld wurde um jeden Ball gekämpft. Die Intensität war förmlich greifbar. «Man konnte spüren, dass beide Mannschaften unbedingt gewinnen wollten», erklärte Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl. In der Schlussphase warf der FCS noch einmal alles nach vorne. Meine Beobachtung von der Tribüne: Die Heimfans peitschten ihr Team unermüdlich nach vorne.
Der Lohn folgte in der 86. Minute. Rizzutos präziser Schuss ließ BVB-Keeper Silas Ostrzinski keine Chance. Das Ludwigsparkstadion explodierte förmlich. Für die Saarländer bedeutet der Sieg wichtige Punkte im Kampf um die oberen Tabellenplätze. Die Dortmunder Youngster müssen sich hingegen nach der knappen Niederlage neu sammeln. Das Fußballherz will mehr solcher dramatischen Partien – die 3. Liga liefert sie regelmäßig.