Der Mord an Sara D. erschüttert Dortmund weiterhin. Im Stadtteil Lütgendortmund, wo die 23-Jährige lebte, haben Anwohner eine Gedenkstätte errichtet. Nach Angaben der Polizei Dortmund waren bereits vor der Tat mehrfach Beschwerden wegen häuslicher Gewalt eingegangen. Der Bruder des Opfers warnt nun eindringlich vor dem Tatverdächtigen.
«Meine Schwester hatte große Angst vor ihm», erklärt Tarik D. im Gespräch mit lokalen Medien. «Sie hat mehrmals versucht, der Gewalt zu entkommen.» Der 26-jährige Bruder berichtet von einem Muster eskalierender Übergriffe durch den Ex-Partner. Die Dortmunder Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt verzeichnete im letzten Jahr über 800 Hilfesuchende. Der Fall zeigt erschreckend deutlich, wie schnell Konflikte tödlich enden können.
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob frühere Warnzeichen ausreichend ernst genommen wurden. «Er wird sich nicht ändern», warnt der Bruder eindringlich. Die Familie hatte bei mehreren Behörden um Hilfe gebeten. Als langjährige Beobachterin der Dortmunder Sozialstrukturen fällt mir auf, wie häufig Hilfesysteme an Kapazitätsgrenzen stoßen.
Die Nachbarschaft zeigt sich tief betroffen. Viele bringen Blumen und Kerzen. Eine Mahnwache ist für kommenden Freitag geplant. Der Fall könnte die städtische Politik zum Ausbau von Schutzeinrichtungen bewegen. Manchmal braucht es leider erst solche Tragödien, damit sich etwas ändert.