Im Hexenkessel Europa-Park Stadion lieferten sich SC Freiburg und VfB Stuttgart gestern ein Südwest-Derby der Extraklasse. Nach einem 0:2-Rückstand kämpften sich die Breisgauer eindrucksvoll zurück. Die Aufholjagd krönte der eingewechselte Ritsu Doan mit seinem Treffer zum 3:2-Endstand in der 89. Minute. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison punktete der Sport-Club nach Rückstand.
Die erste Halbzeit gehörte klar den Stuttgartern. Deniz Undav und Chris Führich nutzten Lücken in der Freiburger Defensive gnadenlos aus. «Wir waren nicht präsent genug in den Zweikämpfen», analysierte SC-Trainer Christian Streich später. Nach der Pause zeigte sein Team ein völlig anderes Gesicht. Vincenzo Grifo verkürzte per Elfmeter. Die Stimmung auf den Rängen explodierte förmlich. Der Sportclub drängte weiter, dominierte das Mittelfeld zunehmend. Junior Adamu sorgte mit seinem Ausgleichstreffer für kollektive Ekstase. Die leidenschaftliche Schlussphase erlebte ich hautnah von der Seitenlinie – selten war die Luft im Stadion so elektrisiert.
«Dieser Sieg zeigt unseren unbändigen Willen«, strahlte Kapitän Christian Günter nach Abpfiff. «Die Mannschaft hat Charakter bewiesen.» Für den VfB bedeutet die Niederlage einen Dämpfer im Kampf um die internationalen Plätze. Die Freiburger hingegen bleiben mit diesem emotionalen Comeback-Sieg weiter in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Der Geist von Freiburg lebt – und er trägt Fußballschuhe mit unermüdlicher Ausdauer.