In Frankfurt-Rödelheim wächst die Sorge unter Eltern des Gymnasium-Neubaus. Die Stadt plant, Berufsschüler im gleichen Gebäude unterzubringen – ein Vorhaben, das bei Elternvertretern auf heftigen Widerstand stößt. Etwa 120 Eltern demonstrierten bereits gegen die geplante Doppelnutzung, bei der rund 500 Berufsschüler mit Gymnasiasten das Schulgebäude teilen sollen.
«Wir befürchten eine Beeinträchtigung des Schulalltags unserer Kinder», erklärt Sandra Müller vom Elternbeirat. Die Sorgen reichen von unterschiedlichen Pausenzeiten bis hin zu möglichen Konflikten zwischen den älteren Berufsschülern und jüngeren Gymnasiasten. Besonders beunruhigt sind Eltern über potenzielle Begegnungen auf dem Schulhof. Das Bildungsdezernat versichert jedoch, dass separate Eingänge und unterschiedliche Nutzungszeiten geplant sind.
Während die Stadt auf Raumknappheit und effiziente Gebäudenutzung verweist, fordern Eltern alternative Lösungen. Die Situation spiegelt ein typisches Frankfurter Problem wider – begrenzter Raum bei steigenden Schülerzahlen. Wie ich vor Ort beobachten konnte, ist die Stimmung angespannt, aber gesprächsbereit.
Die Entscheidung soll noch vor den Sommerferien fallen. Der Fall zeigt exemplarisch, wie Bildungsplanung und Elterninteressen in Frankfurt zunehmend in Konflikt geraten. Vielleicht liegt die Lösung weniger in der Trennung als in einem durchdachten Konzept des Miteinanders verschiedener Schulformen.