Die Berliner Bundespolizei nahm am Dienstagabend einen 45-jährigen Mann fest, der sich in einer S-Bahn sexuell entblößt hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 22 Uhr auf der Linie S7 zwischen den Bahnhöfen Westkreuz und Charlottenburg. Laut Polizeistatistik wurden im vergangenen Jahr über 200 ähnliche Übergriffe im Berliner Nahverkehr gemeldet.
Der Tatverdächtige hatte sich zunächst neben eine 31-jährige Reisende gesetzt und begann kurz darauf, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. «Solche Vorfälle nehmen wir sehr ernst und gehen konsequent dagegen vor«, erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Die betroffene Frau reagierte besonnen und alarmierte über die Notrufsäule am Bahnhof Charlottenburg sofort die Bundespolizei. Beamte konnten den Mann noch am Bahnsteig stellen. Wer im Berliner ÖPNV unterwegs ist, kennt die spezielle Atmosphäre in späten S-Bahnen – doch solche Übergriffe sind glücklicherweise selten.
Die Behörden leiteten ein Strafverfahren wegen exhibitionistischer Handlungen ein. Der Tatverdächtige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die BVG und S-Bahn Berlin haben ihre Sicherheitsmaßnahmen in den letzten Jahren verstärkt und setzen auf mehr Videoüberwachung sowie Sicherheitspersonal auf stark frequentierten Strecken.