Die Münchner SPD hat am Wochenende den Kurs für die Kommunalwahl 2026 gesetzt. Beim Parteitag in Neuperlach verabschiedeten die Genossen ihr neues Programm mit klaren Schwerpunkten: bezahlbares Wohnen, starke Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit. Fast 200 Delegierte stimmten dem Leitantrag zu, der die Stadt als «lebenswert für alle» gestalten will.
«München muss auch für Normalverdiener erschwinglich bleiben», betonte Oberbürgermeister Dieter Reiter in seiner emotionalen Rede. Die SPD plant, den städtischen Wohnungsbau deutlich auszuweiten und 5.000 neue Wohnungen jährlich zu schaffen. Ein ehrgeiziges Ziel angesichts der knappen Flächen. Auch die Wirtschaftspolitik erhält mehr Gewicht. «Wir wollen Handwerk und Mittelstand stärken, nicht nur die großen Player», erklärte Fraktionschefin Anne Hübner.
Auffällig war die neue Offenheit für Kooperationen. Die Genossen zeigten sich dialogbereit gegenüber verschiedenen politischen Partnern. Als langjährige Beobachterin der Münchner Stadtpolitik fiel mir auf, wie sehr die SPD ihre traditionelle Rolle als Kümmerer-Partei wiederbelebt – besonders in den Stadtrandgebieten, wo der Zuspruch zuletzt schwächelte.
Die Weichen für 2026 sind gestellt. In den kommenden Monaten will die Partei ihr Programm in Bürgerversammlungen diskutieren. «Die Menschen sollen mitentscheiden, wie ihr München aussehen soll», so Reiter abschließend. Ob dies die erhoffte Wählerbindung bringt, wird sich erst zeigen.