Die elektrisierende Atmosphäre in der Stuttgarter MHP Arena am Samstagnachmittag stand im starken Kontrast zum grauen Himmel über der schwäbischen Landeshauptstadt. Der VfB Stuttgart besiegte den FC St. Pauli mit einem überzeugenden 3:1. Bemerkenswert: Die Schwaben kontrollierten 67% des Ballbesitzes und ließen den Kiezkickern kaum Raum für ihre sonst so gefährlichen Konter.
Die taktische Meisterleistung von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zeigte sich besonders in der Neutralisierung von St. Paulis Spielmacher Marcel Hartel. «Wir haben heute genau nach Plan gespielt. Die Räume eng gemacht und im richtigen Moment zugeschlagen», erklärte Stuttgarts Kapitän Waldemar Anton nach dem Spiel. Die Hamburger wirkten über weite Strecken überfordert mit dem Pressing der Gastgeber. Besonders auffällig war Stuttgarts Neuzugang Thomas Meunier, der auf der rechten Seite immer wieder für Gefahr sorgte. Ein Moment bleibt besonders in Erinnerung: Die frenetischen «Meunier, Meunier»-Rufe der Cannstatter Kurve nach seinem Treffer zum 2:0.
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler zeigte sich enttäuscht: «Wir haben nicht die Intensität auf den Platz gebracht, die nötig gewesen wäre.» Dennoch gelang den Hamburgern durch Elias Saad der zwischenzeitliche Anschlusstreffer, der kurzzeitig Hoffnung aufkeimen ließ. Die erste Saisonniederlage wirft die Kiezkicker im Tabellenbild zurück.
Für den VfB bedeutet der Sieg mehr als nur drei Punkte. Nach dem schwierigen Saisonstart festigt die Mannschaft ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte. Das nächste Heimspiel gegen Leverkusen wird zeigen, ob die Stuttgarter tatsächlich wieder zu den Spitzenteams der Liga gehören können. Die Fans jedenfalls scheinen bereit für höhere Aufgaben.