Die Polizei Hamburg hat gestern einen 33-jährigen TikTok-Star in Harburg festgenommen. Der Mann steht unter Verdacht, mehrere sexuelle Übergriffe begangen zu haben. Mit über 100.000 Followern auf der Videoplattform war er besonders bei Jugendlichen beliebt. Laut Polizeistatistik sind Straftaten mit Bezug zu sozialen Medien in Hamburg im letzten Jahr um 15 Prozent gestiegen.
Die Ermittlungen begannen, nachdem zwei junge Frauen Anzeige erstatteten. Sie gaben an, der Influencer habe sie nach einem gemeinsamen Videodreh bedrängt. Die Beweislage sei «erdrückend», so Polizeisprecher Jan Richter. «Wir nehmen solche Vorwürfe sehr ernst und gehen allen Hinweisen akribisch nach.» Der Verdächtige schweigt bisher zu den Vorwürfen. Seine Wohnung wurde durchsucht, Handys und Computer beschlagnahmt. Als Lokalreporterin konnte ich beobachten, wie geschockt viele junge Fans vor dem Polizeirevier warteten. Einige weinten, andere verteidigten ihren Idol lautstark.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Schattenseiten der Influencer-Kultur in unserer Stadt. Die Staatsanwaltschaft prüft nun weitere mögliche Fälle. Eine Jugendberatungsstelle in Harburg bietet Unterstützung für betroffene Fans an. Die sozialen Medien schaffen Nähe, die manchmal gefährlich werden kann – gerade für junge Menschen, die ihren Stars blind vertrauen.