Der graue Himmel über Oberhausen spiegelt die Stimmung wider, die seit dem verheerenden Unfall gestern Nachmittag die Stadt umhüllt. Ein Lkw raste in mehrere Autos und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Fünf Menschen wurden verletzt, für eine Person kam jede Hilfe zu spät.
Die Marktstraße gleicht heute einem stillen Mahnmal. Glassplitter, verbogenes Metall, persönliche Gegenstände auf dem Asphalt – stumme Zeugen einer Tragödie. «Es klang wie eine Explosion», erzählt mir Anwohnerin Petra Müller mit zitternder Stimme. «Dann Schreie und Sirenen.» Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in die Nacht.
Besonders erschütternd: Der 60-jährige Fahrer des Lastwagens erlitt vermutlich einen medizinischen Notfall am Steuer. «In solchen Momenten wird man sich der Zerbrechlichkeit des Lebens bewusst», erklärt Notfallseelsorger Markus Weber. Die psychologische Betreuung der Zeugen und Angehörigen läuft auf Hochtouren.
Ich beobachte, wie Anwohner Blumen an der Unfallstelle niederlegen. Manche halten inne, andere umarmen sich. Oberhausen trauert gemeinsam. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen weiter, während die Stadt versucht, das Unfassbare zu verarbeiten. Manche Wunden brauchen mehr als Zeit, um zu heilen.