Im Scheinwerferlicht des Müngersdorfer Stadions vollzieht sich erneut ein dramatischer Trainerwechsel. Der 1. FC Köln entlässt nach enttäuschenden Wochen Trainer Gerhard Struber, der den Effzeh nach dem Abstieg eigentlich direkt zurück in die Bundesliga führen sollte. Mit nur zwei Punkten aus den letzten fünf Partien ist der Aufstiegsplatz in ernste Gefahr geraten. Die Domstädter liegen aktuell auf Rang vier – fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz.
«Wir haben zu lange an einer Lösung festgehalten, die nicht mehr funktioniert hat», gesteht Sportdirektor Christian Keller bei der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. «Die Mannschaft hat die Qualität für den Aufstieg, aber der Funke ist nicht mehr übergesprungen.» Tatsächlich wirkte das Team in den letzten Wochen ideenlos und ohne klare Spielstruktur. Der österreichische Coach hatte seinen Kredit bei Fans und Vereinsführung verspielt.
Als Feuerwehrmann kehrt nun Friedhelm Funkel zurück ans Geißbockheim. Der 71-jährige Routinier soll in den verbleibenden sieben Spielen die Wende bringen. «Köln ist meine Herzensangelegenheit. Als der Anruf kam, musste ich nicht lange überlegen», erklärt Funkel bei seiner Vorstellung. Ein mutiger Schritt des FC, der bereits 2021 auf Funkels Rettungskünste setzte.
Im Training heute Morgen war bereits eine neue Intensität spürbar. Die Spieler wirkten fokussiert, während Funkel lautstark Anweisungen gab. Für den FC beginnt nun ein Sieben-Spiele-Endspurt um den Aufstieg. Die Rückkehr des Urgesteins könnte genau der emotionale Katalysator sein, den der traditionsreiche Klub jetzt braucht. Die Bundesliga ohne Köln? Für viele Fans undenkbar.