Die EM-Vorfreude in München wurde gestern Abend jäh unterbrochen. Ein schweres Unwetter mit tennisballgroßem Hagel und Starkregen zwang zur Verschiebung des Länderspiels Deutschland gegen Kolumbien. Rund 60.000 Fans mussten in der Allianz Arena ausharren, während draußen die Naturgewalten tobten. Das Spiel begann erst mit 105 Minuten Verspätung um 21:45 Uhr.
«Die Sicherheit der Fans und Spieler hat oberste Priorität», erklärte DFB-Sprecher Jens Grittner. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Nachmittag vor extremen Unwettern gewarnt. Besonders heftig traf es den Münchner Norden und Westen, wo zahlreiche Keller vollliefen und Straßen überflutet wurden. Die Feuerwehr München verzeichnete über 500 Einsätze in wenigen Stunden.
Als Anwohnerin im Westend konnte ich beobachten, wie Autobesitzer verzweifelt versuchten, ihre Fahrzeuge vor den Hagelkörnern zu schützen. Die Straßenbahnen standen still, während sich auf den Hauptverkehrsadern lange Staus bildeten.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter lobte das Krisenmanagement: «Unsere Einsatzkräfte haben Außerordentliches geleistet.» Die Stadt prüft nun Sofortmaßnahmen für betroffene Haushalte und Geschäfte. Meteorologen warnen: Mit zunehmender Klimaerwärmung könnten solche Extremwetterereignisse in München häufiger auftreten.