Die Blitze über München kündigten einen unruhigen Juni an. Nach den jüngsten Unwettern bereitet sich die Stadt auf weitere Wetterextreme vor. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in den kommenden Wochen – bis zu 40 Prozent mehr als im langjährigen Mittel.
Die Münchner Feuerwehr hat bereits zusätzliche Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. «Wir nehmen die Prognosen sehr ernst und haben unsere Pläne für Starkregenereignisse aktualisiert», erklärt Branddirektor Wolfgang Schäuble. Besonders gefährdet sind die tiefer gelegenen Stadtteile entlang der Isar. Der städtische Hochwasserschutz wurde in den vergangenen Tagen nochmals überprüft.
In Sendling und Thalkirchen haben viele Anwohner bereits vorsorglich Sandsäcke gehortet. Als ich gestern durch die Gegend fuhr, sah ich mehrere Hausbesitzer beim Abdichten ihrer Kellerfenster. Die Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser von 2013 sitzen noch tief.
Meteorologe Klaus Hager von der Wetterwarte Hohenpeißenberg warnt: «Die aktuelle Wetterlage ähnelt besorgniserregend den Mustern, die wir vor großen Unwetterereignissen beobachten. Der Klimawandel macht solche Extremwetterlagen häufiger.»
Die Stadt hat einen Unwetterfahrplan veröffentlicht und empfiehlt Bürgern, die Warnapp NINA zu installieren. Für viele Münchner gehört das Wetter-Chaos mittlerweile zum Sommeralltag. Doch die Fachleute sind sich einig: Auf die Leichtigkeit des Sommers folgt zunehmend die Schwere der Naturgewalten.