Im Kampf um die Champions-League-Plätze muss der VfB Stuttgart einen herben Rückschlag verkraften. Abwehrspieler Leonidas Stergiou fällt für den Rest der Saison aus. Der 22-jährige Schweizer zog sich im Training am Mittwoch einen Kreuzbandriss zu, wie der Verein gestern mitteilte. Eine bittere Diagnose für den Defensivspezialisten, der sich gerade erst als Stammkraft etabliert hatte. Mit nur 21 Gegentoren stellt der VfB aktuell die zweitbeste Abwehr der Liga.
Der Ausfall trifft die Schwaben zur Unzeit. Cheftrainer Sebastian Hoeneß wirkte sichtlich betroffen: «Leo hat sich in den letzten Monaten zu einer echten Stütze entwickelt. Sein Ausfall reißt eine spürbare Lücke in unsere Defensive.» Beim Abschlusstraining vor dem wichtigen Auswärtsspiel gegen Werder Bremen verdrehte sich Stergiou ohne Fremdeinwirkung das Knie. Die anschließende MRT-Untersuchung bestätigte die schlimmsten Befürchtungen.
Die medizinische Abteilung rechnet mit einer Ausfallzeit von mindestens sechs Monaten. Das Timing könnte kaum ungünstiger sein. In den verbleibenden fünf Saisonpartien geht es für den VfB um alles. Im engen Rennen um die Königsklasse zählt jeder Punkt. Als ich Stergiou gestern auf Krücken die Geschäftsstelle verlassen sah, war die Enttäuschung in seinem Gesicht unübersehbar.
Als wahrscheinlicher Ersatz gilt Pascal Stenzel, der bereits in der Hinrunde überzeugte. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bleibt trotz des Rückschlags optimistisch: «Wir haben einen breiten Kader und vollstes Vertrauen in die Jungs.» Für Stergiou beginnt nun der lange Weg zurück. Die Stuttgarter Fanszene plant bereits eine Solidaritätsaktion für das kommende Heimspiel. Der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten – auch das macht den VfB in dieser Saison stark.