Im Ruhrstadion schlägt das Herz des Fußballs – und das der Solidarität. Vor dem kommenden Heimspiel gegen Union Berlin organisiert der VfL Bochum eine besondere Aktion für seinen ehemaligen Spieler Tom Weilandt. Der 31-Jährige kämpft gegen Blutkrebs. Eine Stammzellenspende könnte sein Leben retten. Über 8.000 Menschen erkranken jährlich allein in Deutschland an Leukämie.
Der Verein ruft alle Fans auf, sich am Spieltag als potenzielle Lebensretter registrieren zu lassen. «Tom war immer ein Kämpfer auf dem Platz, jetzt kämpft er seinen wichtigsten Kampf«, erklärt VfL-Kapitän Anthony Losilla mit bewegter Stimme. Die DKMS-Typisierungsaktion findet im Stadionumfeld statt – einfach, schnell und schmerzfrei per Wattestäbchen. Weilandt spielte von 2018 bis 2023 für den VfL, bestritt 84 Pflichtspiele und erzielte dabei acht Tore. Als klassischer Box-to-Box-Spieler war er beliebt bei Fans und Teamkollegen.
Die Bochumer Familie hält zusammen. Im Stadion und auf den Trainingsplätzen sind bereits Banner mit der Aufschrift «Gemeinsam für Tom» zu sehen. Als ich gestern beim Training war, trugen mehrere Spieler spezielle Shirts mit Weilandts Rückennummer. Sportvorstand Patrick Fabian betont: «Wir hoffen auf zahlreiche Teilnehmer, denn jede Registrierung könnte ein Leben retten – Toms oder das eines anderen Patienten.»
Die Aktion zeigt einmal mehr, dass Fußball mehr ist als 90 Minuten. Der VfL steht zusammen, wenn es wirklich zählt. Die Verbundenheit zwischen Verein, Fans und ehemaligen Spielern macht den Ruhrpott-Klub besonders. Der Kampf gegen den Blutkrebs wird zum gemeinsamen Ziel – ein Beweis, dass die oft zitierte Fußballfamilie keine leere Phrase ist. Wer kann, sollte mitmachen.