Article – Eine neue Plakataktion der Kölner Bädergesellschaft sorgt seit Montag für hitzige Diskussionen. In städtischen Schwimmbädern hängen jetzt Warnplakate mit deutlichen Verhaltensregeln in sechs Sprachen. Die Besucherzahlen in Kölner Freibädern stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 15 Prozent, gleichzeitig häuften sich Berichte über Konflikte.
Die Plakate zeigen klare Verbote: keine Messer, keine Belästigungen, kein Begrapschen. Besonders kontrovers wird die mehrsprachige Ausführung diskutiert – neben Deutsch auch in Arabisch, Türkisch, Englisch, Französisch und Ukrainisch. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker verteidigt die Maßnahme: «Wir wollen, dass alle Badegäste sicher und unbeschwert ihre Freizeit genießen können.» Badbetreiber berichten von positiven Erfahrungen mit ähnlichen Aktionen in anderen Städten. Bei meinem Besuch im Stadionbad beobachtete ich gemischte Reaktionen der Gäste – von Zustimmung bis Kopfschütteln.
Ein Zusammenhang mit dem kürzlichen Vorfall im Lentpark, wo eine 13-Jährige belästigt wurde, wird von vielen Kölnern hergestellt. Die Diskussion spaltet die Stadtgesellschaft. Während Sicherheitsexperten die Maßnahme begrüßen, kritisieren andere eine mögliche Stigmatisierung. Die Bädergesellschaft plant, die Wirksamkeit der Plakataktion zum Saisonende zu bewerten und gegebenenfalls für den nächsten Sommer anzupassen.