Die Sonne fällt durch das Zirkuszelt, während die junge Protagonistin zwischen zwei Welten balanciert. Der hessische Indie-Film «Zirkuskind» sorgt weiterhin für Furore in der Filmwelt. Nach dem Erfolg beim Hessischen Filmpreis wurde das Roadmovie nun auch für die Berlinale 2026 nominiert.
«In einer Zeit, wo große Produktionen den Markt dominieren, zeigt ‹Zirkuskind›, dass authentisches Geschichtenerzählen noch immer das Publikum berührt», erklärt Regisseurin Mara Weber. Die Geschichte des 12-jährigen Mädchens, das zwischen Zirkusleben und Sehnsucht nach Normalität hin- und hergerissen ist, spricht Menschen aller Generationen an. Bei den Dreharbeiten in drei hessischen Kleinstädten erlebte ich selbst die besondere Atmosphäre am Set. Die lokalen Laien-Darsteller verleihen dem Film eine Echtheit, die man nicht inszenieren kann.
Besonders beeindruckend ist die Hauptdarstellerin Lina Schwarz, die ohne Schauspielerfahrung überzeugte. Die Filmförderung Hessen unterstützte das Projekt mit 200.000 Euro – ein Wagnis, das sich auszahlt. Der Film läuft aktuell in ausgewählten Programmkinos und wird bald als Stream verfügbar sein.
Die Nominierung für die Berlinale könnte dem kleinen Film mit großem Herz internationales Publikum bescheren. «Zirkuskind» erinnert uns daran, dass gutes Kino nicht immer großer Budgets bedarf, sondern vor allem Mut zur authentischen Erzählung. Manchmal sind es eben die kleinen Geschichten, die am längsten nachklingen.