Sonntagmorgen. Die Nachricht vom schweren Zugunglück nahe Stuttgart erschüttert mich. Drei Menschen verloren bei der Entgleisung eines Regionalzugs ihr Leben. Mindestens 20 weitere Personen wurden verletzt, darunter auch ein Kind. Der ICE 2162 von Stuttgart nach München kollidierte mit einem Gegenstand auf der Strecke – vermutlich ein Baum, der nach heftigen Unwettern auf die Gleise gestürzt war.
Die Bilder vom Unglücksort zeigen die brutale Wucht des Aufpralls. Zwei Waggons sprangen aus den Schienen, einer kippte um. «Die Rettungskräfte standen vor einem unglaublich schwierigen Einsatz», berichtet der Notfallmanager der Deutschen Bahn. Fast 370 Einsatzkräfte kämpften um jedes Leben. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich kompliziert durch das unwegsame Gelände am Bahndamm.
Ich erinnere mich an meine letzte Zugfahrt letzte Woche. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir uns in diese Verkehrsmittel begeben, ohne an Unfälle zu denken. Verkehrsminister Winfried Hermann sprach am Unfallort von einem «tragischen Unglück» und kündigte eine gründliche Untersuchung an. Die Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Ulm bleibt vorerst gesperrt.
Die Tragödie wirft Fragen zur Sicherheit bei extremen Wetterereignissen auf. Während die Angehörigen trauern, beginnt die Suche nach Antworten. Das Unglück von Baden-Württemberg erinnert uns schmerzlich daran, wie zerbrechlich unsere Sicherheit selbst in modernen Verkehrssystemen sein kann. Manchmal braucht es nur einen umgestürzten Baum.