Die traurige Gewissheit erschüttert Essen-Katernberg: Nach acht Jahren wurde der vermisste Ralf K. tot in einer Garage gefunden. Der damals 58-Jährige verschwand 2016 spurlos aus seinem Wohnhaus in der Viktoriastraße. Ein Garagenpächter entdeckte die sterblichen Überreste am Dienstag in einer nur 400 Meter vom Wohnort entfernten Garage.
«Wir können bestätigen, dass es sich um den Vermissten handelt», erklärte Polizeisprecher Matthias Werk. Die Obduktion ergab keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Besonders erschütternd: Die Garage wurde seit dem Verschwinden des Mannes mehrfach geöffnet, ohne dass jemand den Leichnam bemerkte. Die Garage sei «vollgestellt mit Kartons und Gerümpel» gewesen, so Werk weiter.
Die Nachbarschaft zeigt sich betroffen. «Wir haben jahrelang gehofft, dass er vielleicht einfach weggegangen ist», sagt Anwohnerin Maria Schulte. Plakate mit seinem Gesicht hingen lange Zeit im Stadtteil. Die Polizei hatte damals mit Hunden, Hubschraubern und Tauchern nach dem Mann gesucht.
Der Fall wirft Fragen auf. Wie konnte der Vermisste unentdeckt bleiben? Die Ermittler gehen von einem Suizid aus. Für die Angehörigen bedeutet der Fund nach Jahren der Ungewissheit zumindest einen Abschluss. Ein stiller Ort des Gedenkens ist vor der Garage entstanden, wo Nachbarn Kerzen und Blumen niedergelegt haben.