Bei Bauarbeiten nahe dem Kölner Dom wurde gestern eine 500-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Entschärfung ist für Sonntag, den 15. Juni 2025, angesetzt. Rund 10.000 Anwohner müssen laut Ordnungsamt ihre Wohnungen verlassen. Der Sperrkreis umfasst einen Radius von 500 Metern um den Fundort.
Der Bombenfund ist keine Seltenheit in Köln. «Unsere Stadt gehört zu den am stärksten bombardierten Gebieten Deutschlands. Jährlich werden etwa 25 Blindgänger entdeckt», erklärt Sprengmeister Klaus Weber vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Die Evakuierung betrifft auch beliebte Touristenattraktionen. Der Dom und das Römisch-Germanische Museum bleiben am Sonntag geschlossen.
Für die Betroffenen richtet die Stadt eine Notunterkunft in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums ein. Als ich gestern am Fundort vorbeikam, war die Stimmung unter den Anwohnern gelassen. «Wir kennen das Prozedere bereits», meinte Anwohnerin Helga Schmidt achselzuckend. Der Nahverkehr wird eingeschränkt sein, mehrere Buslinien werden umgeleitet.
Die Entschärfung soll nach Angaben der Stadt nur wenige Stunden dauern. Betroffene können sich unter der eingerichteten Hotline 0221-12345678 informieren. Während manche Kölner die unfreiwillige Sonntagspause für einen Ausflug nutzen werden, bedeutet sie für den lokalen Einzelhandel empfindliche Umsatzeinbußen – ein wiederkehrendes Echo der Vergangenheit in unserer Domstadt.