In der Münchner Gastrowelt herrscht Erstaunen: Das renommierte Restaurant Acquarello hat seinen Michelin-Stern verloren. Nach 29 Jahren kontinuierlicher Auszeichnung muss Chefkoch Mario Gamba nun ohne das begehrte Symbol auskommen. Der 67-jährige Italiener zeigt sich überrascht, aber nicht verbittert.
«Die Nachricht traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel», erklärt Gamba im Gespräch. In seinem Restaurant in Bogenhausen serviert er seit Jahrzehnten hochwertige italienische Küche. Die Gäste bleiben ihm dennoch treu. «Unsere Reservierungsbücher sind nach wie vor gut gefüllt», betont der Küchenchef mit hörbarem Stolz in der Stimme. Er vermutet, dass der Verlust mit einer Tendenz zu jüngeren Köchen und moderneren Konzepten zusammenhängt.
Die lokale Gastroszene reagiert mit Solidarität. Viele Münchner Spitzenköche haben Gamba ihre Unterstützung ausgesprochen. Auch Stammgäste melden sich mit aufmunternden Worten. Wer einmal im Acquarello gespeist hat, weiß: Hier zählt nicht nur das Essen, sondern auch die herzliche Atmosphäre, die Gamba schafft.
Der Koch blickt trotz des Verlusts optimistisch in die Zukunft. «Ich koche weiterhin mit derselben Leidenschaft und Qualität», versichert er. Der Michelin-Stern mag weg sein, doch die Seele des Acquarello bleibt bestehen. Münchens Gastrolandschaft wäre ohne Gambas kulinarischen Beitrag deutlich ärmer.