Als ich die Bilder vom Zugunglück in Riedlingen sah, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ein ICE war am Freitag mit einem Regionalzug kollidiert – ein Moment, der für die Betroffenen alles veränderte. Die Szenen erinnern an eine Realität, die wir im Alltag gerne verdrängen: Wie schnell Normalität kippen kann.
«Es hat plötzlich einen lauten Knall gegeben, dann ging alles ganz schnell», berichtet Klaus Mayer, der das Unglück aus nächster Nähe miterlebte. Er war einer der Ersten am Unfallort und half, wo er konnte. Sieben Menschen wurden bei dem Zusammenstoß verletzt, glücklicherweise niemand lebensgefährlich. Die Deutsche Bahn hat inzwischen Ermittlungen zur Unfallursache eingeleitet.
Der Anblick der entgleisten Waggons hat mich tief berührt. Vor drei Jahren saß ich selbst in einem Zug, der wegen einer Schnellbremsung alle Passagiere durchschüttelte. Harmlos im Vergleich, aber der Schreckmoment bleibt unvergessen. Die rund 70 Reisenden in Riedlingen erlebten weit Schlimmeres – und doch zeigten sich beeindruckende Gesten der Hilfsbereitschaft. Fremde teilten Wasser, Sanitäter waren schnell vor Ort, die Kommunikation funktionierte.
In einer Zeit, in der wir täglich über Kriege und Katastrophen lesen, rücken lokale Unglücke wie dieses die Zerbrechlichkeit des Alltags ins Bewusstsein. Was bleibt, ist die Erkenntnis: In den schlimmsten Momenten zeigt sich oft die beste Seite unserer Gemeinschaft.