Die seltene Kuckuckshummel ist nach über 50 Jahren wieder in Berlin aufgetaucht. Forscher des Naturkundemuseums entdeckten das schwarz-rote Insekt kürzlich im Britzer Garten. Laut aktueller Erhebungen gelten 52 Prozent aller heimischen Wildbienenarten als gefährdet oder bereits ausgestorben.
Die Wiederentdeckung der Kuckuckshummel sorgt für Begeisterung unter Biologen. Diese besondere Hummelart legt keine eigenen Nester an, sondern schmuggelt ihre Eier in die Nester anderer Hummelarten – ähnlich wie der Kuckuck. «Dieser Fund ist ein kleines Wunder und zeigt, dass unsere Bemühungen um mehr Artenvielfalt in der Stadt Früchte tragen», erklärt Dr. Franziska Weber vom Berliner Naturschutzbund. Die Hummel profitiert vermutlich von der zunehmenden Anzahl naturnaher Grünflächen in der Hauptstadt. Bei meinem Besuch im Britzer Garten konnte ich selbst beobachten, wie vielfältig die Blühwiesen dort inzwischen sind.
Naturschützer hoffen nun auf weitere Sichtungen der Art. Die Berliner Umweltverwaltung plant, zusätzliche insektenfreundliche Flächen anzulegen. Die Rückkehr der Kuckuckshummel macht Hoffnung, dass auch andere verschwundene Arten ihren Weg zurück in die Großstadt finden könnten. Manchmal braucht die Natur einfach etwas Zeit und die richtigen Bedingungen, um sich zu erholen.