Im Volksparkstadion herrschte am Sonntag eine besondere Atmosphäre. Davie Selke, Mittelstürmer des Hamburger SV, verabschiedete sich nach nur einer Saison vom Verein. Trotz der kurzen Zeit hat er die Herzen vieler HSV-Fans erobert. Rund 45.000 Zuschauer erlebten seinen emotionalen Abschied nach dem letzten Heimspiel der Saison.
«Ich habe es brutal genossen, hier zu spielen», sagte Selke mit feuchten Augen im Stadionrund. Der 29-Jährige kam erst im vergangenen Sommer von Köln nach Hamburg und wurde schnell zur Identifikationsfigur. Obwohl er nur sechs Tore in 23 Spielen erzielte, überzeugte er durch Kampfgeist und Leidenschaft. Besonders beeindruckend war seine Rückkehr nach einem Wadenbeinbruch im Februar, als er früher als erwartet wieder auf dem Platz stand.
Die Fans würdigten seinen Einsatz mit Sprechchören. In der Nordkurve sah ich selbst mehrere Plakate mit Dankesbotschaften. Steffen Baumgart, Trainer des HSV, lobte Selkes Mentalität: «Er hat alles gegeben und war ein wichtiger Teil unserer Mannschaft, auch in der Kabine.»
Wohin es Selke nun zieht, bleibt offen. Der Aufstieg in die Bundesliga wurde erneut verpasst. Für viele Anhänger symbolisiert sein Abgang die Unbeständigkeit im Hamburger Kader der letzten Jahre. Doch die Erinnerung an seinen kämpferischen Einsatz wird bleiben – ein kurzes, aber intensives Kapitel HSV-Geschichte.