Im Volksparkstadion endet ein Kapitel abrupt. Davie Selke, dessen Wechsel zum Hamburger SV vor einem Jahr als Königstransfer galt, verlässt den Club nach nur einer Saison. Der 30-jährige Angreifer verkündete seinen Abschied gestern über die sozialen Medien mit einem emotionalen Video. Mit sieben Treffern in 25 Pflichtspielen blieb seine Bilanz unter den Erwartungen – die Hamburger verpassten den Aufstieg erneut.
«Die Zeit beim HSV war intensiv und lehrreich für mich», erklärt Selke im Video, während er ein letztes Mal durch die Katakomben des Stadions streift. Die Verletzungsprobleme prägten seine Saison. Ein Mittelfußbruch im Februar bremste ihn genau dann aus, als er seine Form gefunden hatte. Trainer Steffen Baumgart setzte in der Rückrunde verstärkt auf Robert Glatzel, der mit 22 Ligatoren glänzte. In der Fanszene polarisierte Selke: Seine Kampfbereitschaft schätzten viele, die mangelnde Effizienz vor dem Tor wurde jedoch kritisiert.
HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz kommentierte knapp: «Wir bedanken uns bei Davie für seinen Einsatz und wünschen ihm für seine weitere Karriere alles Gute.» Selkes Vertrag lief noch bis 2026, über die Ablösemodalitäten schweigt der Verein. Wohin es den früheren U21-Europameister zieht, bleibt offen. Im Volksparkstadion wird man sich nun auf die neue Saison konzentrieren – mit dem unveränderten Ziel, endlich die Bundesliga-Rückkehr zu schaffen. Für Selke endet ein Kapitel, das großes Potenzial hatte, aber nie vollständig zur Entfaltung kam.