Der Nebel hängt noch über den Gehegen, als ich heute Morgen die traurige Nachricht vom Zoo Leipzig erfahre. Drei Tigerbabys, gerade erst geboren, wurden eingeschläfert. Die kleinen Sibirischen Tiger waren erst wenige Tage alt. Ihr kurzes Leben berührt mich, während ich durch meine Social-Media-Feeds scrolle und die zahlreichen emotionalen Reaktionen bemerke.
Der Zoo begründet die schwere Entscheidung mit dem Gesundheitszustand der Jungtiere. Die erst vierjährige Tigerin Mila hatte offenbar Schwierigkeiten mit ihrem ersten Wurf. «Solche Entscheidungen fallen uns unglaublich schwer«, erklärt Zoodirektor Jörg Junhold. «Aber das Tierwohl steht immer an erster Stelle.» Die Kleinen zeigten Anzeichen von Unterernährung und Austrocknung. Trotz intensiver tierärztlicher Bemühungen verschlechterte sich ihr Zustand rapide. Besonders schwierig: Bei Raubkatzen kann man nicht einfach eingreifen – die Mutterbindung ist essenziell.
Während ich die Nachricht verarbeite, erinnere ich mich an meinen letzten Besuch im Leipziger Zoo. Die majestätischen sibirischen Tiger gehören zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Nur noch etwa 500 leben in freier Wildbahn, jedes Jungtier ist kostbar für diese seltene Unterart.
Die Reaktionen in den sozialen Medien schwanken zwischen Verständnis und Kritik. Was bleibt, ist Trauer um die kleinen Tigerwesen. Der Vorfall wirft wieder einmal die Frage auf, wie wir mit Wildtieren in menschlicher Obhut umgehen. Manchmal sind es gerade die schmerzlichen Momente, die uns an unsere Verantwortung für bedrohte Arten erinnern.