Die gestrige Gaza-Demonstration in Berlin-Mitte brachte über 5.000 Menschen auf die Straßen. Angeführt von Sahra Wagenknecht und Dieter Hallervorden versammelten sich die Teilnehmer am Brandenburger Tor, um gegen die anhaltenden Konflikte zu protestieren. Nach Polizeiangaben verlief die Veranstaltung weitgehend friedlich, trotz der aufgeheizten Stimmung.
«Wir können nicht länger schweigen, während die humanitäre Katastrophe andauert», erklärte Wagenknecht vor der Menge. Der 88-jährige Hallervorden unterstützte die Botschaft mit emotionalen Worten: «Als Berliner müssen wir für Menschlichkeit einstehen.» Die Demonstration spiegelte die wachsende Frustration vieler Berliner wider. Auffällig war die bunte Mischung der Teilnehmer – von Studenten bis Rentnern waren alle Altersgruppen vertreten.
Die Polizei hatte im Vorfeld strenge Auflagen erlassen. Verboten waren jegliche volksverhetzende Parolen oder verfassungsfeindliche Symbole. Als langjährige Beobachterin solcher Veranstaltungen fiel mir auf, wie diszipliniert die Menge trotz der emotionalen Thematik blieb. Vereinzelt wurden palästinensische Flaggen geschwenkt, während die Redner ihre politischen Botschaften vortrugen.
Die Demonstration zeigt, wie sehr der Nahost-Konflikt auch die Berliner Stadtgesellschaft bewegt. Weitere Aktionen sind bereits für nächsten Monat geplant. Was jedoch bleibt, ist die Frage, ob solche Veranstaltungen mit prominenten Gesichtern tatsächlich politische Wirkung entfalten oder letztlich nur medienwirksame Inszenierungen bleiben.